Pal Dardai schreit um Hilfe 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-10

Dieser Text erscheint im Rahmen unserer Koope­ra­tion mit dem Tages­spiegel.

Als sich die Spieler von Hertha BSC nach dem Schluss­pfiff auf den Weg in ihre Fan­kurve machten, schlugen ihnen wütende Pfiffe ent­gegen. Nicht weiter unge­wöhn­lich, wenn man nach einer bemit­lei­dens­werten Leis­tung 0:3 ver­loren hat wie Hertha beim Ham­burger SV. Doch die Pfiffe kamen vom HSV-Anhang. Aus der eigenen Kurve gab es für die Ber­liner Spieler Applaus und trot­zige Lieder („Zweite Liga, tut schon weh, scheiß­egal …“).

Das soge­nannte Top-Spiel der Zweiten Liga am Sams­tag­abend hat Hertha BSC einige, vor allem uner­freu­liche Erkennt­nisse beschert. Es hat aber auch noch einmal gezeigt: Die aktive Fan­szene übt sich wei­terhin in Geduld, auch wenn diese Geduld längst auf eine immer här­tere Probe gestellt wird.

Der Schädel brummt ein biss­chen. Das Atmen fällt ein biss­chen schwer“, sagte Her­thas Abwehr­chef Toni Leistner, der am Samstag an seinem alten Arbeits­platz in Ham­burg einen wenig erbau­li­chen 33. Geburtstag gefeiert hatte. Und das nicht nur wegen der Nie­der­lage. Zu Beginn der zweiten Halb­zeit war seine Nase zu Bruch gegangen, doch was Leistner später über seinen Gesund­heits­zu­stand sagte, wirkte wie eine Beschrei­bung von Her­thas Gesamt­si­tua­tion: Der Schädel brummt, und manche ver­fallen langsam in Schnapp­at­mung.

Der 1. Sep­tember ist ein wich­tiger Tag. Da wird noch einiges pas­sieren“

Drei Spiel­tage ist die Saison jetzt alt. Alle drei Spiele hat Hertha ver­loren und dabei kein ein­ziges Tor erzielt. Nie zuvor ist ein Absteiger mit einer sol­chen Bilanz in eine Zweit­li­ga­saison gestartet. Es reicht ein­fach nicht, um Punkte zu holen. Wir laden die Gegner ein“, sagte Her­thas Offen­siv­spieler Fabian Reese. Wir schießen vorne keine Tore, lassen hinten zu viele Chancen zu und kas­sieren zu viele Tore.“

Ziem­lich genau 15 Monate ist es her, dass sich Hertha und der HSV zuletzt im Volks­park begegnet sind. Das Spiel am Sams­tag­abend erin­nerte in vielem – der elek­tri­sie­renden Stim­mung auf den Rängen zum Bei­spiel – an das Rele­ga­ti­ons­duell im Mai 2022.

In der Rele­ga­tion domi­nierte noch Hertha

Auch fuß­bal­le­risch gab es auf­fäl­lige Par­al­lelen. Eine Mann­schaft bestimmte das Geschehen gegen einen deut­lich über­for­derten Gegner. Vor 15 Monaten war es der Erst­li­gist Hertha, am Samstag der mut­maß­lich künf­tige Erst­li­gist Ham­burger SV.

Du siehst die Spiel­kultur, eine ein­ge­spielte Mann­schaft. Das war heute Bun­des­liga-Niveau“, sagte Her­thas Trainer Pal Dardai über den HSV. Es sei daher auch keine Bla­mage“, gegen eine solche Mann­schaft 0:3 zu ver­lieren. Gegen eine Mann­schaft, die kon­ti­nu­ier­lich gewachsen ist, die sich gefunden hat und mehr und mehr von sich über­zeugt ist. Ich hoffe, wir sind irgend­wann auch so weit“, sagte Dardai.

ncG1vNJzZmhpYZu%2FpsHNnZxnnJVkrrPAyKScpWeglrlusMCrm5qhXaiwqb7EoqtmrZ1itaq4xZ5mcmhjZoJ3gQ%3D%3D